Der etwas andere Verkaufsautomat

Oder: Wie Claude San Francisco erobert - einen Snack nach dem anderen

gm innovators

wie du siehst habe ich diesen Newsletter hier auf Deutsch umgestellt. Die Befragung war recht eindeutig. 🙃

Heute geht es um eine Geschichte, die mich vor 2 Wochen wirklich zum Schmunzeln gebracht hat: Claude, Anthropics AI-Model, beitreibt einen echten Verkaufsautomaten in San Francisco.

Kein Scherz. Keine Simulation. Ein echter Automat mit echten Produkten für echte Menschen.

Das Experiment

Stell dir vor: Während andere KI-Unternehmen noch über theoretische Anwendungsfälle diskutieren, hat Anthropic einfach gemacht. Sie haben Claude in die reale Welt geschickt mit einer Mission, die so simpel wie revolutionär ist: Betreib einen Verkaufsautomaten.

Was Claude alles selbst gemacht hat:

  • Produktauswahl basierend auf lokalen Trends, Kundenanfragen und Datenanalyse

  • Preisgestaltung

  • Lieferkette koordinieren

  • Bestandsmanagement

Der Automat stand im Claude HQ und das Sortiment umfasste typische Büro-Snacks und Getränke, wie etwa Chips, Softdrinks (z.B. Coke Zero), Säfte … So weit so gut.

Auf expliziten Wunsch von Mitarbeitenden wurden auch sehr ungewöhnliche Produkte aufgenommen oder eben nicht:

  • Metallwürfel : Claude nahm einen scherzhaften Wunsch nach einem solchen Würfel ernst, bestellte eine größere Menge und eröffnete sogar eine „Spezialmetall“-Sektion. Diese wurden allerdings teilweise unter Einkaufspreis verkauft.

  • Irn-Bru (schottisches Softgetränk): Ein Mitarbeiter bot $100 für ein Sixpack Irn-Bru, das online für $15 erhältlich gewesen wäre. Claude lehnte das Angebot ab und notierte es lediglich für „zukünftige Entscheidungen.

Das Ganze wurde oft als Fail ins Lächerliche gezogen, doch das Beeindruckende ist doch:

Claude traf seine Entscheidungen völlig autonom. Die menschliche Aufsicht war da, aber minimal. Die KI lernte aus echten Verkaufsdaten, passte sich an echte Kundengewohnheiten an und optimierte den Bestand basierend auf echtem Feedback.

Der Project Vend Kühlschrank mit iPad Checkout

Der Project Vend Kühlschrank mit iPad Checkout
src: anthropic

Was das für die Zukunft bedeutet

Verkaufsautomaten sind überall: vor Büros, in U-Bahn-Stationen, an Unis. Meist mit der gleichen langweiligen Auswahl seit Jahren.

Jetzt stell dir vor, jeder dieser Automaten hätte eine KI wie Claude:

  • Lokale Trends analysieren

  • Standort- oder sogar wetterbasierte Produktauswahl

  • Dynamische Preisgestaltung

  • Personalisierte Empfehlungen

  • Kreative Produktbeschreibungen

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie gut die Analyse zu den Automaten heute schon ist, aber da ist sicher noch Potenzial.

Die Lessons aus dem Experiment

Lesson #1: KI-Agenten müssen nicht perfekt sein, um nützlich zu sein.

Lesson #2: Echte Tests schlagen Theorien. Immer. Anthropic hätte monatelang über die "perfekte" Implementierung diskutieren können. Stattdessen haben sie einfach angefangen.

Lesson #3: Die Zukunft ist näher, als wir denken. Während wir noch über "autonome KI-Agenten" philosophieren, verkauft Claude schon Snacks in der Realität.

Wie kann man dieses Wissen anwenden?

Wenn du irgendwas mit KI-Agenten machen möchtst:

✅ Start small, but start real: Teste in der echten Welt, nicht nur in Simulationen

✅ Let AI make decisions: Gib deinem Agenten nach und nach mehr Autonomie, aber mit Sicherheitsnetz

✅ Focus on experience: Claude hat gezeigt, dass KI mehr kann als Effizienz. Sie kann Erlebnisse schaffen. Den finde ich super spannend.

✅ Embrace the imperfect: Perfektion ist der Feind des Fortschritts. Claude war nicht perfekt, aber gerade deswegen konnte man viel draus lernen.

AI enabled Verkaufsautomat am Bahnhof

Der Blick nach vorne

Project Vend ist mehr als ein cleveres Experiment. Es ist ein Vorgeschmack auf eine Welt, in der KI-Agenten nicht nur Aufgaben abarbeiten, sondern echte Geschäfte führen.

Stell dir vor:

  • KI-Agenten, die Online-Shops betreiben

  • Digitale Assistenten, die deine Termine nicht nur planen, sondern auch die perfekte Location finden

  • Autonome Systeme, die deine Content-Strategie nicht nur entwickeln, sondern auch umsetzen

Das ist keine ferne Zukunft, das passiert jetzt.

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Fabian

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